Erzengel
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Schattenseiten - Wenn der Welt der Zwölf mal was passiert..

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Beitrag  Venia Do Jul 15, 2010 11:45 am

Also zuallererst möchte ich sagen, dass ich keine Ahnung hab, ob ich "berechtigt" bin, hier reinzuschreiben Razz . Aber ich hatte sooo große Lust, hier meine momentane Geschichte des LNO-Forums reinzustellen. LNO ist ja relativ ruhig in Sachen Meinungen darüber, drum wollt ich wissen, wie ihr sie findet. Allerdings halte ich nichts von Meinungsumfragen zu solchen Themen, und würd euch Lieben drum bitten, mir eure Meinung einfach unten ranzuposten. Fertig ist die Geschichte noch (lang?) nicht. Nur möcht ich die momentan geschriebenen Kapitel (7-10) noch genauer überarbeiten bevor ich sie komplett reinstelle. Hin und wieder schreibe ich die Kapitel fertig und/oder fang gleich mit dem nächsten an. Damit ihr wisst, ob ich ein neues bereits anfangen werde, schreibe ich entweder "Ende Kapitel ***" oder gleich die Überschrift des neuen Kapitels hin. Somit wünsch ich euch gleich mal viel Spaß beim Lesen, in der Hoffnung dass ich hier nix Böses gemacht hab weil ich hier was reingepostet hab. x) Kritik einfach unten ablassen. Eure Hilfeechen bzw. Darneth
PS: Alle Charaktere (falls ich keinen vergessen habe), die hier unten nicht stehen, sind frei erfunden. Ach.. und ich entschuldige mich lieber jetzt schon für die Rechtschreibfehler.^^

Charakterübersicht :

Hilfeechen - ich; komischer stimmungsschwankende, eher böse bzw. brâkmarische Eni
Vip-Sadi - Vip; Sadi halt - witziger Typ
Rising-Tide/Kanji - Risi/Kanji; ruhiger, kämpferischer Sacri bzw. Eni - in unterschiedlichen Situationen mit unterschiedlichem Charakter zu finden
Darkmoster - Moster; witziger, irgendwo feiger, mehr oder weniger kämpferischer Crâ
Mr-Search - Search; witziger, mehroderwenigerkluger Enutrof
Mikeo - Mik; netter, doch irgendwo seltsamer Eni, just my Ehemann

Schattenseiten

Kapitel I : Der Mitternachtskreuzzug

Wie konnte es nur so weit kommen? Wieso hatte ich es zugelassen? Ich hatte alles zerstört, was man nur zerstören konnte. Lebte nurnoch in einem kleinen Haus in Sufokia und musste noch die gesamte Ladung Fische verstauen. Dass es immer mich erwischen musste....
Das Wetter schien nicht besser zu werden. Die Wellen klatschten mitlerweile an die Häuser von Sufokia, sodass man sich schon richtig Sorgen um sich machen musste. Doch schlimmer als jetzt konnte es eh nichtmehr kommen. Die Blitze schlugen nur knapp am Wasser vorbei ein, zerstörten den Boden. Und bei dem Wetter musste ich auch noch nach draußen gehen. Nein, dazu hatte ich keine Lust. Also nahm ich das restliche Feuerholz, das ich in einer Truhe im Haus gelagert hatte, warf es in den Kamin und zündete diesen mit einem gezielten Feuerball an. Mein Buch über die Schwarzmagie war verschwunden... Tage schon. Und gefunden hatte ich es immer noch nicht, fiel mir gerade auf. Wo es wohl hinverschwunden war? Naja, egal. Außerhalb meiner Türe krachte etwas fest gegen diese. Vermutlich war es nur der Donner, doch trotzdem ging ich langsam vor sie. Ich schnappte eifrig nach Luft und zog die Tür zu mir. Der Wind draußen musste schrecklich stark gehen, denn beinahe wäre sie mir gegen den Kopf gefallen, so schnell, wie sie aufging. Aus Unsicherheit ob ich die Person kannte, die da stand, hatte ich meinen Stab auf sie gerichtet. Ich konnte nur den Umriss von der Figur erkennen. Klein irgendwie, eigentlich. Ein Eniripsa. Aber..er war total durchnässt und schien vermutlich schon Stunden im Unwetter gestanden zu haben. "Schatz....lass mich rein...bitte.." Ich hätte es mir ja denken können. "Mik, was machst du denn hier? Und überhaupt..bei diesem Wetter?" Er starrte mich leer an und trat ins Haus.

"Ich muss dir was sagen, Fee. Es gibt Probleme im Schattenwald. Ich weiß nicht genau, was es ist. Mir wurde irgendwas von einem Mitternachtskreuzzug oder so erzählt. Ach..und hast du vielleicht irgendetwas, wo ich mich abtrocknen kann?" Mitternachtskreuzzug? Was ist bitte ein Mitternachtskreuzzug? "Klar Schatz, warte ich hol dir überhaupt mal eine neue Hose und ein Stirnband." Wieso musste er auch durch den Regen trampeln? Hätte ihn ja sicherlich noch fast weggeblasen, der Wind. Naja, etwas passendes für ihn hatte ich ja gefunden. Sah doch exakt aus, wie das was er davor schon trug. Woher ich das Zeug wohl hatte...naja egal, er hatte etwa zum Anziehen und das würde wohl reichen. "Du! Ich hab hier was für dich gefunden. Zum Aufwärmen nimm doch einfach den Kamin. Gut dass ich das restliche Feuerholz wohl noch gefunden hatte." Er setzte sich neben mich vor den Kamin und drückte mir einen Kuss auf die linke Wange. "Danke." "Na hopp, zieh dich um, ich geh ja dann sowieso weg, mich um den Schattenwald kümmern." Nach einiger Zeit kam er mit trockenen Gewändern zurück in das Wohnzimmer und setzte sich erneut vor den Kamin. Schlussendlich aber gab ich ihm noch einen Kuss und verschwand dann bewaffnet mit meinem kleinen Stab hinter der aus Ebenholz gemachten Tür. Ich wusste, er würde in meinem Haus nichts anstellen, also konnte ich ihn in Ruhe dort lassen.

Der Weg bis zum Schattenwald war kaum zu schaffen. Der Wind hätte mich beinahe weggeblasen, sofern ich schon aus meinem Haus gegangen bin. Mik hatte mir ja Hilfe angeboten, doch eigentlich machte ich sowas ja alleine. Das Wasser stand bereits bis zum Boden von Sufokia. Es war richtig rutschig, und fliegen konnte ich durch die Nässe nicht. "Ach verdammt!" Wie ich es mir ja denken konnte, rutschte ich mehrere Male auf dem Nass aus und hatte mir wehgetan. Irgendwo schien ich mich aufgeschürft zu haben, denn mein linker Ellenblogen blutete. Doch nein...ich konnte ja nicht mal ein Bimbambus Blatt mitnehmen, damit ich mir das Blut wegwischen konnte, das eine Spur im Wasser hinterließ. Naja, egal. Ich steckte den Stab an meinen Gürtel und nahm die Hände über den Kopf. Ich wollte ja nicht aussehen, wie ein begossenes Kanigrou. Am Ende des rutschigen Weges von Sufokia ließ ich mich ins nasse Gras fallen. Toll. Jede Menge Dreck. Aber das war mir auch schon egal. Kurz schnappte ich nach Luft, weil es irgendwo doch nicht so leicht war, den Weg durchzugehen. Für einen kurzen Moment drückte ich meine Augen zusammen und richtete mich anschließend wieder auf. Aus dem Blau meines Oberteiles wurde jetzt braun, wie toll. Man konnte den Dreck zwischen den Zehen richtig spüren, wenn man durch die Wiese stapfte. Wie die Krebse das nur aushalten konnten..und wenn man schon vom Teufel spricht, krabbelten diese orangefarbenen Viecher auf mich zu. Wie ich sie hasste, diese Krebse. "Nein! Aus! Loslassen!!" Fast hätte einer auch noch richtig zugeschnappt. Die Welt muss schon toll sein, wenn es Sprüche wie Blitzschlag gibt, mit denen man sie alle verschmoren konnte. Jetzt aber schnell weiter. Nurnoch ein paar Keiler, dann hätte ich den dummen Weg bis zu diesem furchterregenden Wald geschafft. Wieso musste ich auch unbedingt reingehen?

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"Hier, eine Klepprippkralle." Ich fragte mich, wie dieser Kerl, der die einsammelte, den ganzen Tag lang wie tot dastand und das Wetter nicht zu spüren bekommen schien. Doch das war ja noch nicht das Schlimmste. Das erwartete mich in diesem Wald. Diese Totenstille, wenn man in ihn trat. Mit diesem Wald verband ich einige schreckliche Erfahrungen und Erinnerungen. Trotz meines brâkmarischen Daseins machte es mir immerwieder Angst, hier drin zu verweilen. Man merkte, wie der Tod durch das Labyrinth schlich, und die Verstorbenen im Innersten schrien. Die Angst machte einen schwach. Leicht zu fassen. "Alles wird gut...alles wird gut...oder auch nicht..." Wieso musste ich alles immer so negativ sehen? Oh nein. Ich hatte vergessen, mich in die Bibliothek zu schleichen, um ein Buch über diesen MItternachtskreuzzug zu finden. Na toll...Etwas stand hinter mir. Größer als ich. Das verriet die Lautstärke der Schritte. Langsam drehte ich mich um, mit meinem Stab in der Hand. Starrte es reglos an, mit meinen roten Augen. "Fee! Was machst du denn hier? Ich hoff mal ich hab dich nicht ersckreckt.." "Mein Gott! Schleich dich doch nicht so an du ....wuah! Ich möchte was über diesen Mitternachtskreuzzug wissen...und du?" War ja klar, dass es Moster war. "Zufall. Ich auch. Vielleicht kann ich dir ja helfen." Natürlich bejate ich und zerrte ihn neben mir mit. "Sei aber bloß leise, Moster. Hier lauern die komischsten Wesen." So wie der Zufall es verlangte, kullerte ein Küwbis an uns vorbei.

"D-d-d-dazu sag ich jetzt nichts.." Seit wann in aller Welt gab es bitte einen so dermaßen hohen Berg im Schattenwald? "Fee, es ist kurz vor Mitternacht. Ich rate dir, auch wenn es dich interessiert, zu gehen. Oder zu laufen. Oder rennen. Oder..ach ist doch egal, ich würd einfach schnell weg von hier.." Mir doch egal. Mitternachtskreuzzug..drum heißt es ja so. Ich kletterte die mitlerweile schief stehenden Bäume hoch, an die Spitze des Berges. Die Spitze war gewaltig. Sie ragte bis über alle Weiten der gesamten Welt. Man konnte die Wolken erblicken, die die Welt verdeckten und den Schattenwald in Ruhe ließen. Wunderschöne Aussicht eigentlich. Erneut atmete ich tief ein und aus, und hörte, wie die Glocken des Amakna Kirchturms leuteten. Moster hat gesagt, weglaufen. Doch bisher ist doch garnichts schlimmes passiert. Naja..dachte ich zumindest. Bis zu dem Moment, wo ich dieses Vibrieren am Boden spürte. Ich musste mich schon fast irgendwo festhalten, um den Berg nicht wieder runterzufallen. Als ich erkannte, was da hinten stand, wusste ich, warum Moster rennen wollte. Elitechafer an der Front, Bogenschützen hinten, und unsichtbare vermutlich irgendwo. So ziemlich alle Chafer, die es gab, näherten sich mir. Nachdem ich ja sowieso wusste, dass ich keine Chance hatte, musste ich den Berg sofort runter. "Klackklack!" Das war das Einzige, was man von denen als Laut verstand. Und es hörte sich nicht gerade freundlich an. Langsam schritt ich nach hinten und drehte ihnen den Rücken zu, bis mir einer in den Rücken traf. "WAAAH!" Mehr war mir auch nicht eingefallen. Den gesamten von Dunkelheit erhobenen Berg heruntergefallen. An den Bäumen verletzt und mit Müh und Not noch einmal das verhütende Wort gewirkt. Es linderte den Schaden etwas, doch musste mir irgendein Heilzauber einfallen, um mich wieder zurechtzukriegen.

Gerade noch so davongekommen. Und das Wetter außerhalb des Waldes, indem ich eine deftige Blutspur hinterlassen hatte, hatte sich kein bisschen gebessert. Gut, dass die nächste Bibliothek nur wenige Gehminuten von mir entfernt war und die Keiler recht zahm waren. Zumindest die Meisten. Ich sah zu meinem linken Arm, der total blutverschmiert war, durch den Regen, der darauftropfte und vergaß den Dreck, der mich mit jedem Schritt begleitete. Bis ich endlich angekommen war. Doch wra die Bibliothek abgeschlossen. Aber ich wollte nicht umsonst den Weg rumgehen, und trat die Tür mit letzter Kraft ein. "Irgendwo muss es doch was geben..." Ich glaube, eine gute Stunde hatte ich damit verbracht, in dem prunkvollen Gemäuer nach dem Buch über Mitternachtskreuzzüge zu suchen...."Da ist es ja..." Doch besiegte mich meine Müdigkeit und ich blieb liegen.

Ende Kapitel I


Kapitel II : Wahrheiten

Mein Gott ich musste Stunden geschlafen haben. Oder was auch immer ich tat. Die wenigen Sonnenstrahlen, die mich nämlich am nächsten Morgen durch die kleinen Fenster des Gemäuers trafen, weckten mich. Es war bereits warm und man brauchte keine Fresssackpelze mehr, um draußen nicht zu erfrieren, und das, obwohl gestern noch beinahe Sufokia versunken wäre.
Allerdings war ich irgendwo verwundert. Keine einzige Person hier, obwohl die Türe weit offen stand. Nicht mal ein Bibliothekar oder ein Gast, der sich etwas leihen wollte. War etwas passiert? Mein Blick verzog sich zu einer strengen Miene und ich suchte weiter nach dem Buch. Mitternachtskreuzzüge waren es, glaube ich, die ich gesucht hatte. Und in dem Moment, in dem ich gedacht hatte, das Alphabet würde schon bei L aufhören, fand ich eine Tür. Die weiteren Buchstaben ab M waren dort. Es schien eine unendlich große Halle gewesen zu sein. Keineswegs zu klein und jede menge Bücher. Mir kam der Verdacht, ich würde das Buch nie finden. Naja... ich glaube, ich hatte gut einen halben Tag dort verplempert, bis ich das Buch endlich gefunden hatte. "Mitternachtskreuzzüge und andere seltsame Geschehnisse im Schattenwald". Das schien doch perfekt. Leider war der Autor nicht mehr auf dem Buch zu lesen. Vermutlich war das Buch auch schon Jahrhunderte alt und die Schrift verblasst oder durch Flecken, die jemand darauf hinterließ, unlesbar. Nundenn...ich nahm das Buch und verließ diese leere Bibliothek.

Als ich gerade aus der Tür getreten war, riss mich etwas zur Seite. Etwas Kleines, wie dessen Schatten verriet. "Hör mir zu! Ich muss dir etwas sagen...Ach und..es tut mir l-l-*hicks*-leid dass ich dich so erschrocken habe. Ich bin *hicks* ein Enutrof *hicks* wie du bereits *hicks* vermutlich erkannt hast. *hicks* Ich wollte dir sagen, da du *hicks* im Schattenwald den *hicks* Mitternachtskreuzzug *hicks* oder zumindest den Anfang davon erlebt hast *hicks* solltest du *hicks* wissen, dass dieser *hicks* für die ganze Welt *hicks* gefährlich sein kann *hicks* und...."
Er war umgefallen. Vielleicht zu viel getrunken. Sollten diese alten Leute ja so an sich haben. Aber wieso sollte das für die ganze Welt gefährlich sein? Und woher wusste er darüber bescheid dass ich im Schattenwald war? Sind außerdem doch nur ein paar dumme Chafer, zumindest für mich. Nundenn....ich wollte dem alten Herrn nicht helfen, vermutlich würde er weiterhin irgendwelchen Mist vor sich hinschwafeln. Und nachdem ich ihm kein Wort traute, wollte ich zuerst mit Vip und Search sprechen. Sie würden sich vermutlich dank ihrer langen Erfahrung mit dem Schattenwald einiges über solche Dinge wissen. Na dann nur noch durch Amakna..bis hin zu den Ebenen von Cania, wo ich dann mit dem Schiff zum Strand muss und dann den Stammbaumstamm hoch bis zum Haus...

__________

Das Erste was mir einfiel, bevor ich den langen Weg auf mich nahm, war, dass ich das Buch sofort in die Tasche steckte, damit es mir auf dem Weg nicht verloren ging. Also fing ich an vor mich hinzugehen. Schritt für Schritt näherte ich mich dem kleinen Haus unter den vielen Anderen im Stammbaumstamm, auch wenn ich erst wenige Schritte gegangen war. Das Gras... es war noch nass, weil der Regen erst kurze Zeit bevor stoppte. Da erleichterte es nicht wesentlich, dass ich in Sandalen ging. Diese waren nämlich direkt durchnässt und ich musste sie wieder auf die Kohlen legen. Reine Verschwendung eigentlich, aber was sein musste, musste eben sein. Mir ging vieles durch den Kopf.. einerseits, was passieren wird, wenn dieser Mitternachtskreuzzug eine wirkliche Bedrohung ist, andererseits wollte ich Leere in meinen Kopf bringen. Einfach nichts mehr denken oder überlegen. Ruhe. Doch trieb mich meine Neugier immer weiter und weiter, und wollte nicht stoppen. Zaapen...das wäre doch eine Idee gewesen. Das blaue Portal das einen da hin bringt, wo man hin will, rettet einem doch hin und wieder den allerwertesten. Ich war froh darum, dass ich nicht alles gehen musste, als ich endlich in den Inglasse-Feldern angekommen war. Ich atmete tief ein, und machte mich bereit, um durch Raum und Zeit an einem anderen Punkt der großen Welt anzukommen. Doch wollte etwas nicht... gelassen atmete ich aus und ging einfach rein. Zaapen war schon praktisch, allerdings verging mir die Laune daran. Es war nach einiger Zeit nicht mehr das was es damals war. Doch musste ich trotzdem durch. Kurz blau, dann bunt, dann wieder normal. Und da war ich. Ebenen von Cania. Der Fußmarsch war zwar noch weit, doch beträchtlich verkürzt.

Es war richtig heiß geworden in der wenigen Zeit die vergangen war. Eine Mischung aus nassem Untergrund und heißem Lichtstrahl. Unangenehm, weil es den Körper nicht entscheiden ließ, auf was man sich konzentrieren sollte. Erneut atmete ich tief ein und aus, und setzte eine gelangweilte Miene auf. Ich war bereits richtig müde geworden, egal wie hell es war. Hätte mich gerne am grünen Gras niedergelassen, aber musste ich in den Stammbaumstamm. Doch war ich erschöpft...und fiel nieder. In das grüne, nasse Gras. Ich schnaubte tief nach Luft und begann vor mich hinzulächeln. Es musste echt verrückt ausgesehen haben, wenn so eine Eniripsa durch das grüne Gras kullerte und nebenher vor sich hinlächelte. Doch war mir das egal. Ich genoss den Augenblick in dem ich fühlte, dass meine Flügel...meine Flügel! Die Idee kam mir. Zum Gehen war ich zu müde, doch musste fliegen doch gehen. Ich war wohl ewig schon nicht mehr geflogen. Beinahe hätte ich auf diese wunderbaren großen Prachtschwingen schon vergessen, wie das bloß ging? Für einen kurzen Moment schloss ich gespannt die Augen, stand auf und begann in Richtung nahegelegenste Schlucht zu laufen. "Waaaaah!" Mein Lachen konnte man mir nicht mehr aus dem Gesicht wischen. Als ich die Augen für einen kurzen Moment öffnete um die Tiefe zu sehen, war diese schon fast bei mir. Ich sprang auf, und begann, die Flügel auszubreiten. Das Gefühl, das man hatte, einfach frei in der Luft zu schweben, es war unbeschreibbar schön. Die Luft zwischen den Haaren zu fühlen, und die warmen Sonnenstrahlen am Rücken. Einfach perfekt. Ich öffnete die Augen, um die Aussicht zu betrachten, und entdeckte vor mir gleich die Bucht von Cania. Der Ausblick auf das weite Meer der Welt der Zwölf war einfach wunderschön. Wie glatt es da lag, und hin und wieder wenige Wellen am Strand aufschlugen, unter dem samten Lichtmantel der Sonne. Ich hätte mir gewünscht, das Gefühl nie wieder zu verlieren.

Unter mir war das, womit ich eigentlich gerechnet hatte, dass ich fahren musste. Ein Schiff. Ein Schiff unter dem Namen Brâkmars mit den prächtigen roten Flaggen. Es war keinesweges ein Kriegsschiff, und daher auch nicht angreifbar. So sehr sich Bonta und Brâkmar doch hassten, war jedem der Weg auf alle Inseln zugänglich, und das fand ich auch gut so. Ein großer Tolla Hecht sprang meterweit aus dem Meer, sodass sich endlich mal ein paar Wellen bildeten, die aber nicht weiter als wenige Meter des Aufschlages gingen. Und da wurde endlich aus dem kargen, grauen Umriss, ein wunderschönes Festland. Otomais Insel. Gezielt wollte ich am Stammbaumstamm landen, doch wie ich es mir hätte denken können, war dieser voll mit Grün, sodass mir der Weg verblockt war. Ich zischte also durch den düsteren tiefen Dschungel, vorbei an den Astakrachlern und kletterte Leiter für Leiter hoch. Bis ich es endlich geschafft hatte. Ein zierliches kleines Häuschen, das da vor sich hinstand und förmlich nur darauf wartete, geöffnet und betreten zu werden. Und das tat ich auch. Den kleinen, aus Holz gefertigten Türknauf drehte ich nach rechts und drückte die Tür nach innen. Gerade noch, kurz bevor sie gehen wollten, fand ich Search und Vip. "Leute, könntet ihr mir bitte helfen? Ich habe da etwas über einen Mitternachtskreuzzug erfahren, und wollte mir gerne ein paar Informationen davon holen. Das Buch hier hab ich noch nicht gelesen, allerdings möchte ich die Aussagen von ein paar Seiten gerne vergleichen, damit ich besser abschätzen kann, wie schlimm das wirklich sein wird." Vip und Search starrten mich fast ein bisschen verwirrt an, sagten aber trotzdem gelassen: "Klar Feechen, sagen wir dir kurz."

Ende Kapitel II



Kapitel III : Seltsame Geschehnisse

Gespannt setzte ich mich auf das kleine Sofa, das im inneren des Häuschens gerade noch Platz hatte, und hörte mir geduldig die Geschichten der Beiden an: "Einen Mitternachtskreuzzug hatte man zuletzt vor über 5000 Jahren erlebt, das ist auch der Grund, warum man nicht viel über ihn weiß. Die alten Inschriften der damaligen Bewohner dieser Welt und wenige Werke verraten uns etwas darüber, und warnen uns. Doch bemerkt man ja, dass wir alles erst selbst herausfinden müssen, und nicht auf die Anderen hören, bis wir uns dadurch in Gefahr bringen. Ein Mitternachtskreuzzug schien eigentlich als Legende gedacht, doch sammelten sich Beweismittel, dass solch einer wirklich stattfand. Was für uns als harmlose Chafer dargestellt wird, sammelte sich in einer Legion zusammen und machte sich über die gesamte Welt her. Selbst Bonta und Brâkmar waren ihnen schutzlos ausgeliefert und die Städte wurden den Untoten überlassen. Unser Ziel damals war es, diese aus der Welt zu vertreiben, bis sie schlussendlich wieder genug Kraft gesammelt hatten, um einen neuen Angriff zu planen, der stärker und gefährlicher als je zuvor war. 80% der Bevölkerung wurde damals ausgerottet, und das darf dieses mal nicht passieren. Gebissen und gefochten, selbst in Untote verwandelt, wurden die Bewohner aller Städte und Inseln, was die Sache umso gefährlicher machte. Besiegt wurden diese Monster nur dadurch, dass Bonta und Brâkmar, Gut und Böse, sich zusammenschlossen und sich gegen das Ultimatum aufstellten. Es war laut der Legende eine blutige und gefährliche Schlacht, und der Frieden der Städte legte sich auch schnell wieder. Gesinnungen werden und wurden als Ehrentitel angesehen und verfolgten einen sein Leben lang. Loswerden konnte man sie, doch fühlte man sie innerlich noch. Doch hin und wieder ist dies einfach egal. Unsere Vergangenheit, unsere Urahnen stellten sich dem Tod und kämpften für uns. Und das werden wir für unsere Nachkommen auch tun. Denn in etwa 5000 Jahren sollte dies sich wiederholen. Und unsere Nachkommen werden sich daran erinnern, was wir für sie getan haben. Für sie werden wir Geschichte geschrieben haben."

__________

"Also wird es wirklich Zeit, sich darauf vorzubereiten, und Rüstungen zu besorgen? Ich hätte nicht gedacht, dass das damals so schlimm war, aber unser Bildungsstand hatte sich doch auch erhöht, sind wir damit nicht besser?" Search starrte mich leer an und antwortete: "Leid nicht. So dumm diese Ungeheuer scheinen, sind sie wahre Genies. Sie lernen mit jedem Schlag den wir ausführen mit, und verbessern sich. Aber mehr können wir dir denke ich nicht sagen..." Ich bedankte mich und ging in Richtung Tür. Kurz verbeugte ich mich zur Verabschiedung und trat aus. Der Himmel hatte sich erneut verdunkelt. Aber nicht normal. Es krachte und der Wind blies mich beinahe davon. Selbst durch das dicke Grün des Stammbaumstammes drang die Luft hindurch und verbreitete Unheil. Es schien nichts desto Trotz noch nicht lange so zu gehen und ich versuchte, mich an der Holztür des Hauses festzuhalten und nochmals hineinzuklettern. "Vip..! Search..! Hilfe! Hier geht ein richtiges Unwetter! Lauft am Besten hier raus, bevor noch was passiert!" Eifrig schnappten sich beide deren Waffen, einen Stecken und eine Schaufel, und schritten zu mir. Die Tür krachte zu und wir wurden gegen den nächsten Ast des gewaltigen Baumes gedrückt. Ich hatte Angst, nach oben zu blicken, weil ich die große Vermutung hatte, dass der Stammbaumstamm nach und nach zerlegt wurde, und wollte nicht nach oben sehen. Doch tat ich es. Ein fast verweinter Blick zeigte sich auf meinem Gesicht und der Kopf bewegte sich langsam nach oben. Leere Äste und ein gewaltiges Loch in der Atmosphäre, fast wie ein Subraum, zeigten sich mir. Ein großes, violettes Loch. Es wirkte wie ein Taifun, doch das war es nicht. Der Stammbaumstamm war am stürzen, mit mir, Vip und Search. "Leute wir müssen hier runter! Ich kann probieren mit uns zu fliegen aber vermutlich wird das schwer!" Sie sahen zu mir und nickten so gut es in dem Sturm ging. Sofort duckten wir uns, über mir schlug ein Dach eines Hauses auf, und wir versuchten, uns irgendwo abzuseilen. "Haltet euch ja gut fest!" Der Wind blies mich in Richtung Westen, direkt in die Weiten des Meeres, wo es kein Zurück mehr gab, sollte einem etwas passieren. Doch konnte ich mich oben halten, denn der Wind war stark genug, um mich gleiten zu lassen.

Ich.. ich begann zu weinen, als ich mich gegen den Wind aufstellte und sah, wie ein gewaltiger Blitz den Baum zum Einsturz brachte. Er schien bis zur Mitte gespalten, und unser Gildenhab und Gut mit ihm. Ein alter Brief des Vorstandes unserer Welt besagt, dass niemand nehmen sollte, was ihm nicht gehörte. Nur, was Vergangenheit einem vor die Füße warf, sollte die Welt betrachten können. Als Zeichen für den Heldenmut der damaligen Zeit. Und wir waren ab nun Teil davon. Als Kämpfer gegen den Mitternachtskreuzzug und die Zerstörung unserer Welt. In die Tiefe der Welt wurde der große Baum und die gesamte Insel gestürzt. Vom Meer verschlugen. Tränen rannen mir über das Gesicht, denn der Baum verbarg so viele Erinnerungen in sich. Doch wusste ich, dass ich uns erst in Sicherheit bringen musste, und das momentan unmöglich war. Der Wind trieb uns weiter und weiter, über die gesamte Welt. An Sufokia, das jetzt wie Atlantis verschlungen war, über Astrub, dessen Türme in Steinmeeren am Boden lagen. Bonta und Brâkmar, welche um deren Überleben kämpften. Auch wenn ich wusste, dass Brâkmar böse war, und ich treuste Dienerin Oto Mustams war, hätte niemand etwas dem Stammbaumstamm oder der Stadt angetan. Es muss eine höhere Macht gewesen sein, die das Unheil über unsere Welt brachte. Verzweifelt versuchte ich, gegen einen Turm zu prallen, um irgendwie zu landen, egal wie sehr es schmerzte, denn ich musste zu Oto Mustam. Ich drehte mich um damit ich gegen den Wind flog und mit dem Rücken am kommenden Turm aufprallte, doch war dieser so stark, dass es mich mit dem Turm sofort in die Tiefe zerrte. Ich, Vip und Search landeten auf dem großen Steinhaufen und krallten uns nach vor bis in die Miliz, wo Oto Mustam auf uns wartete. "Oto Mustam, ein Mitternachtskreuzzug rückt näher und die Himmelsgötter treiben ihren Unfug als Vorbereitung für das Unheil!" Kurz verbeugte ich mich noch nachträglich. "Wir müssen etwas tun, und mit Meister Amayro reden. Bonta und Brâkmar muss zusammenfinden, und etwas gegen das Unheil unternehmen!" Sein düsterer und weiser Blick warf sich auf mich. Langsam und ruhig antwortete er: "Darneth, die Kämpferische, dies ist Euer Name. Nicht Hilfeechen. Die roten Augen, die euer Gesicht zieren, verraten dies. Ihr seid keine Eniripsa wie eine sonstige, ihr gehört in die Schlacht, als Todesritter unter den dreien Brâkmars. Drei aus den Reihen Bontas werden auch verlangt, und noch zwei, die für unser Heiligtum an der Spitze der Schlacht stehen.

Ich wusste nicht, warum ich als Todesritter an der Front kämpfen sollte, ich war nur eine Eniripsa. Doch wollte ich mein Selbstvertrauen stärken, und hörte auf Oto Mustam. Search und Vip ließ ich bei Oto Mustam bleiben, dieser sollte ihnen die nötigen Aufgaben geben. Ich hörte doch bereits darüber, wie ein Todesritter sich verhielt. Er schien von Außen, bis auf ein kleines Merkmal, ziemlich normal. Bei mir waren es wohl die roten Augen, die ich als Darneth erhielt. Todesritter erhielten eigene Namen, und hörten nicht mehr auf die, die ihnen gegeben waren. Sechs insgesamt, die ihr Leben für die Welt aufopfern. Wenige bisher überlebten solch gefährliche Angriffe, doch war mir mein Leben in dem Falle egal. Mik, meine Gilde, die Welt, alle sollten es überstehen. Sie sollten Geschichte schreiben. Die Überlebenden. Nicht die, die ihr Leben im Kampf verloren. Sie waren der Stolz dieser Welt, und verhalfen zum Überleben. Ausgestattet mit dem Besten an Rüstungsmaterial, was die Welt uns bietete. Doch Oto Mustam musste noch zwei, mir fremde Personen wählen, damit der Kampf auf geistiger Basis beruhen konnte. Leute, die sich nicht kannten, waren geistig enger verbunden, und mussten nicht reden, um zu wissen, was sie tun mussten. Das Schlachtsignal und das Horn, das den Kampf blies, der Kampfschrei, mehr brauchte man nicht. Jeder wusste, was zu tun war, und das war gut so. Auch die hunderttausenden Leute, die hinter uns kämpften. Die sich ins Verderben stürzten, mit uns, gegen das Ultimatum. Und so begann alles, was das Leben der Welt jetzt so machte, wie es ist.....

Ende Kapitel III



Kapitel IV : Die letzten Vorbereitungen

Die letzte Nacht, die ich mit dem Ungeheuer von Sturm verbrachte, verbrachte ich im Keller eines nicht mehr existierenden Hauses. Die Kellertür war fest im Boden verankert sodass man nicht einmal bemerkte, dass das Haus weggeblasen war. Ich blickte müde drein, als ich aufgewacht war, und sah direkt das Grau des Himmels über mir. Die Kellertür hatte es wohl kurz bevor aufgerissen, doch hatte das Unwetter sich gelegt. Die Holztreppe knarrte, als würde sie jeden Moment nachgeben, als ich sie nach oben stieg und mir die zerstörte Stadt, Brâkmar, anschaute. Das Unheil hatte die gesamte Welt erwischt, auf seine eigene Art und Weise. Es schien laut meinem Buch, dass ich immernoch bei mir trug, nicht mehr lange zu dauern, bis der Kreuzzug beginnt, etwa zwei Tage noch. "Das Ungeheuer, das aus Wasser und Himmel ragte, es glich einem unbesiegbaren Monster, welches nur zur Zerstörung diente. Die Pranken hoben sich aus dem Meer und rissen alles mit in die Tiefe. Der Zorn Gottes stürmte das Land, wie eine Armee den Krieg. Und so kurz darauf, dies geschah..." Ich schloss das Buch und suchte einen Rüstungsmeister auf.

__________

Brâkmar war mehr als nur die Hölle geworden. Etliche Leichen, die sich am Boden verstreuten, hätten wenige Tage später zu stinken angefangen, sodass man irgendetwas mit ihnen machen musste. Doch konnte ich diese nur ignorieren, und nach einem Rüstungsmeister suchen, damit ich perfekt auf den Kampf vorbereitet war. Und da blickte ich nach oben. Vor mir der gewaltige Bibliotheksturm, er schien überstanden zu haben. Zwar gab es keine Türe mehr, doch musste man das absehen. Jemand stand darin, verängstigt. Ich näherte mich der Person, deren Blick tief auf den Boden gerichtet war. "Entschuldigt. Wisst Ihr wo ein Rüstungsmeister aufzufinden ist?" Vorsichtig, mit den Händen über dem Kopf, wandte die Person diesen zu mir: "E-e-es tut mir L-l-leid. Aber ich-ich-ich wüsste nicht, wo noch einer w-w-wäre... a-aber nehmt dieses B-b-buch hier. Es ist l-l-leer, aber wi-wird noch etwas bri-bri-bringen." "Dankesehr." Ein leeres Buch? Ich lächelte ihn trotz des Unheils, welches sich über der Welt ergab, an und ging langsam aus der Bibliothek. Das leere Buch packte ich ein, auch wenn ich noch immer nicht wusste, was ich damit machen sollte. Doch brachte mir das nicht weiter bei meiner Suche. Ein strenger Blick zeigte sich auf meinem Gesicht und ich ging weiter. Und da war er endlich. Direkt neben der Ruine einer kleinen Bastlerwerkstatt stand eine Person, vollbepackt mit Rüstungen. Ich winkte der Person und schrie rüber, dass ich Hilfe benötigte. "Wer seid ihr denn? Jedem darf ich nämlich keine Rüstung verkaufen." Komisch. Ich dachte, Rüstungsmeister dürften jedem ihre Schutzrüstung verkaufen. Doch war mir das egal und ich antwortete gelassen: "Darneth." Fast ein bisschen erstaunt glickte mich der Rüstungsheini an und ließ mich seine Vielfalt an Rüstungen ansehen.

Wundervolle, prachtvolle Helme, Gürtel, Ringe, Amulette und vieles mehr, mit unglaublichen Wirkungen gab er mir preis. Kosten sollte es nichts, weil in Notlagen alles für fast jeden erreichbar sein sollte. Ich probierte alles durch, bis ich letztendlich nurnoch ein Schlachtreittier brauchte. Das bekam ich aber auch direkt von ihm. Blade war ihr Name. Eine wundervolle, gepanzerte Dracotruterin. Sie legte einen strengen, kämpferischen Blick hin, und passte einfach perfekt zu mir. Direkt als ich sie sah, wusste ich, dass sie mein sein sollte. Jetzt musste ich nur noch wissen, wie ich in der Rüstung aussah. Also kletterte ich über die zerstörten Häuser und übrigen Ruinen, bis ich wieder zu dem kleinen Keller kam. Die Tür schloss ich. Alles musste rauf. Brust, Beine, Füße, Armschienen, Handschuhe, Ringe, Amulette, Armbänder, Schulterpolster und der prunkvolle Helm. Die Rüstung schien magisch verbessert gewesen zu sein, und ich konnte die Tür problemlos wieder auftreten. Hierzu noch Blade und ich war eine der gefürchtesten und stärksten Personen dieser Welt. Darneth. Ich ritt zu Oto Mustam, in die Überbleibsel der Miliz, und erkundigte mich nach den anderen beiden Todesrittern, woraufhin ich direkt nach Bonta reiten musste. "Darneth, hiermit möchte ich Euch nun Eure neuen Mitstreiter zeigen. Darklin, unsere brâkmarische Sram, und Nekron, unser Iop. Jeder von euch erhält nun eine Aufgabe. Darneth, Ihr reitet nach Bonta und erkundigt Euch nach den anderen Todesrittern. Euch wird dort niemand angreifen, da wir uns alle in einer Notlage befinden. Darklin, Ihr säubert die Städte und haltet nach weiteren Gefahren ausschau, und teilt mir, solltet Ihr etwas finden, dies mit. Nekron, Ihr kümmert euch um das Überleben der Verletzten."

Die anderen Todesritter waren größer als ich, doch lag das nur daran, dass ich von Natur aus einer kleineren Rasse angehörte. Jeder von ihnen hatte sein Merkmal gezeigt. Ich meine roten Augen, Darklin ihre Tätowierung an der linken Wange und Nekron seine gefährlichen Eckzähne, die fast denen eines Vamiprs glichen. Man musste nicht mit ihnen reden, um zu wissen, was sie sagten, man konnte es an ihrem Blick sehen und es fühlen. Kurz blickte ich noch zu ihnen und Oto Mustam und verließ anschließend die Miliz. Blade half mir dabei, durch die Überbleibsel Brâkmars zu reiten, und anschließend wieder weiterzumarschieren. Das Sidimot-Gebiet, es war vollkommen zerstört. Alles brannte und der Qualm ließ keine Stelle aus, sodass man beinahe keine Luft mehr bekam. Die gesplitterten Bäume lagen durcheinander am Boden, verteilt über Weg und alles Andere. Sämtliche Skorpiute waren getötet, Ouginaks schienen keine Chance mehr gehabt zu haben. Ich bedauerte, nichts dagegen getan zu haben, doch hatte ich keine Chance, auch nur etwas dafür zu tun. Der Boden war feucht. Als hätte Wasser ihn erwischt. Aber das konnte doch beinahe unmöglich gewesen sein, es sei denn, die Dracheier hatte etwas erwischt, was ich nicht hoffte. Einige Pfützen, die dem Feuer trotzten. Ich wollte den Anblick nichtmehr ertragen, klopfte gegen Blades Panzerung und schloss die Augen. Ich hatte so sehr gehofft, dass all dies nicht passiert wäre. Eine Art Apokalypse, die sich der Welt näherte. Niemand konnte wissen, dass es bald wieder Zeit war, doch jetzt gibt es kein Zurück mehr. Keine Zeitreisen, kein Garnichts. Es schien mir heller geworden zu sein, also öffnete ich die Augen und blickte nach oben. Doch das endlose Grau verbreitete sich weiter über dem Himmel. Darneth...Darneth... immerwieder verfolgte mich der Gedanke, ob ich schon immer für dies geboren war. Hätte ich nicht ein Leben wie jeder andere haben können? Dem Tod gerade noch entrinnen können? Ich hätte es mir gewünscht, doch war es mein Schicksal gewesen, die Welt zu schützen. Mit Darklin und Nekron. Und gerade noch, als ich vor mich hinträumte, öffnete ich erneut kurz die Augen, und betrachtete, wie Bonta nurnoch eine einzige Ruine war. Stadtmauern überlebten nur knapp und sämtliche Häuser waren zerstört. Der Überwachungsturm hatte viel mitgerissen, doch stand die Miliz noch. Sie war flach genug gebaut um vielem Schaden zu trotzen.

"Meister Amayro. Seid gegrüßt." Ich verbeugte mich vor ihm, und sprach weiter: "Wie Ihr sehet, verstreute sich Unheil über der Welt, und meine Aufgabe ist es, Eure drei Todesritter zu erfahren. Hiermit teile ich Euch gleich unsere mit: Ich, Darneth, bereit für Schaden und Heilung; Darklin, unsere Sram, die für Hinterhalte und Nekron, unser Iop, welcher die Feinde in den Tod stürzen wird, mit seiner schier endlosen Kraft. Wir stehen Euch zur Verfügung, um etwas gegen dieses Unheil zu verrichten." Amayro verneigte sich vor mir, und begann zu sprechen: "Nehra sei mit Euch, werte Darneth. Ich bringe Euch nun meine drei Todesritter. Ihr werdet erfreut sein. Hier ist unsere Pandawa, gnadenlos wie kaum jemand, Neneth; unser Sadida, welcher alle unsere Feinde unbeweglich macht, Luthor und natürlich unser Crâ, welcher die Feinde schon aus der Ferne erkennt, Kalimdor. Ihnen und Euren Todesrittern liegt nun das Schicksal der Welt in den Händen. Wir verlassen uns auf Euch. Nun trefft Eure letzten Vorbereitungen und tut Eure Arbeit!" Wieder selbiges wie mit den anderen Todesrittern. Wir schwiegen uns an, aber wussten bereits sogut wie alles über uns. Und auf an die Arbeit...

Ende Kapitel IV


Kapitel V : Die große Schlacht

Der Tag rückte näher, und die Spannung steigte. Niemand der bisher Überlebenden drückte ein Auge mehr zu, sondern rüstete sich so gut es ging mit Dingen aus, die ihm Schutz gaben. Müdigkeit war kein Gefühl mehr, denn das hatte man weggedrückt, es existiert somit für einige Zeit nicht mehr. Nekron, Darkin, Neneth, Kalimdor, Luthor und ich wussten genau, wie wir uns am taktisch Klügsten aufstellten und bildeten eine Linie um den Schattenwald. Hinter uns alle unsere Mitstreiter, die es wagten, den Untoten zu trotzen, Amayro und Oto Mustam, die eigentlichen Herrscher des Großteils der Gebiete blieben hinten, weshalb auch immer. In mir mischte sich alles. Angst, Mut, Aggression, die unendliche Wut... als ginge es nicht anders, einfach auf diese Ungeheuer einzuschlagen. Ich heilt das Schlachthorn in meiner rechten Hand, hinten bewaffnet mit einem Bogen aus Vogelkirschenholz atmete ich tief ein und aus, bis ich die ersten Schritte hörte. Sie wurden lauter und lauter, schienen nicht zu enden. Das Stampfen hörte man bis zu uns, obwohl sie vermutlich noch Kilometer entfern waren. Der Schattenwald existierte förmlich nicht mehr, so konnte man sie letztendlich im Nebel erkennen. Die Umrisse hunderttausender Skelette, schwerst ausgerüstet und bewaffnet, vermutlich verzaubert und beinahe unbesiegbar. Doch hatte ich keine andere Wahl mehr. Ein Zurück gab es nicht mehr, jetzt oder nie. Ich schnappte tief Luft, zuckte das Schlachthorn und blies hinein. Ein tiefer, aber lauter Ton erklang und die Massen stürmten aufeinander zu. Ich konnte gar nicht mehr anders und begann zu schreien. Für Brâkmar, für Bonta, für alles! Für das Volk!

__________

An der Front zu stehen war ein ungeheures Gefühl. Die Dunkelheit verschlang einen förmlich und man spürte die Kälte, die die Ungeheuer von sich gaben. Sie waren dunkler und düsterer als alles, was die Welt je zuvor gesehen hatte. Der Blick der Bestien war richtig furchteinflößend. Am liebsten hätte ich diese Leere nicht gesehen, die sich in deren Gesicht verbarg, die einem Angst einjagte. Sie machte einem klar, was für eine große Bedrohung diese Chafer darstellten. Es schien alles in Zeitlupe zu vergehen. Neben sich zu sehen, wie die Leute Skelette zerhackten oder von Skeletten aufgespießt wurden. Es steigerte die eigene Wut so dermaßen, ich krallte mir das Schwert, dass man mir in die Hand drückte und schlug auf sie alle ein. Ich wollte am Liebsten nie wieder damit aufhören, denn schon in wenigen Sekunden hatten sie mir wichtige Teile meines Lebens geraubt. Jeder Stich gegen einen Anderen drang tief in mich selbst und verstärkte mich. Doch ehe wir uns versahen...die gesamte Welt hatte etwas vergessen. Die dunklen Kräfte, die diese Art von Chafern hatte, verteilten sich auf der gesamten Welt. Nicht nur rund um den Schattenwald. Und das hieß für mich, dass ich und Darklin nach Astrub oder darüber reisen mussten, um die restliche Welt in Ordnung halten zu können. Ein kurzer Blick warf sich zu ihr rüber und wir verschwanden im Nebelschein.

Qualm staute sich durch die gesamten Feuer, die durch den Kreuzzug enstanden waren, auf, und verschlechterten die Sicht weitgehend. Schatten warfen sie komischerweise keine. So konnten sie perfekt aus dem Hinterhalt angreifen, und jemanden von uns erwischen. Plötzlich fiel mir auf, dass ich und Darklin vollkommen allein waren. Niemand trat uns zur Hilfe bei, nicht einmal ein paar Leute. Vielleicht schienen nicht alle Leute sich gut genug zu verstehen, um zu wissen was sie wollten. Also schien uns das Schicksal allein gelassen zu haben. "Fee! Hilfe!" Ich hörte einen Schrei, aber konnte die Stimme unter der Lautstärke nicht zuordnen. Kurz drehte ich mich um, um vielleicht den Umriss, oder gar die Person zu erkennen. Vor all dem Nebel konnte ich aber nur den Umriss eines Eniripsas erkennen. Männlich. Mik. Was machte er bitte hier? "Was machst du hier?! Ich habe gesagt, du sollst dich in irgendeinem Keller oder so verstecken, wo dich niemand findet! Bitte geh bevor dir was passiert!" Beinahe hätte ich ihn nicht hören können, oder er mich nicht, weil ich noch auf weite Distanz das zusammentreffen unterschiedlichster Schwerter hörte, doch schien er mich verstanden zu haben. Langsam und unauffällig schlich er von mir weg in der Hoffnung, dass ihm wohl nichts passierte. Und gerade, als ich meinen Blick von ihm abwenden wollte, bemerkte ich eine unsichtbare Person hinter ihm. Der Geruch des Unwesens verriet dieses, sodass ich versuchte, Mik zu retten. Ich schrie auf doch schaffte es nicht mehr. Mein Blick fror fest und alles was ich sah bewegte sich hin und her. Es wackelte und wurde blau. lila, rot, ganz bunt. Ich hatte meine Augen vermutlich geschlossen, und war umgefallen.

Ich musste mich wieder aufrichten, so gut es ging, doch gelang mir dies erst Minuten später. Jede Minute könnte etliche Leben dieser Welt kosten, sodass ich mich beeilte, wieder auf die Beine zu kommen. Eifrig schnaubte ich, da es immernoch nicht aufhörte zu Qualmen, nach Luft und packte wieder alles zusammen. Sogar das Buch trug ich noch in einer der Taschen von Blade. Doch verging mir mein Beinahe-Lächeln wieder als ich nach links blickte. Neben mir lag Mik. Eine Blutwunde die sich über seinen gesamten rechten Arm und sein rechtes Bein ergoss, zeigte sich mir. Nach und nach bekam ich weniger Luft und alles rund um mich herum schien verschwunden. Der Boden war bereits mit Blut verschmiert und ich hatte wenig Zeit, ihm etwas umzubinden. Also schnappte ich mir den Fetzen, der seltsamerweise daneben lag, und band, so viel davon wie ging, um sein Bein und seinen Arm. Vorsichtig nahm ich seinen Kopf und lehnte ihn an mich. Eine Träne rann mir über das Gesicht.. und noch eine, mehr als genügend. Man hatte mir das weggenommen, was mir am Meisten bedeutete. Und dafür sollten sie büßen, diese dreckigen Chafer! Ich packte meine leicht eingekerbte Klinge und stürmte die Skelettmengen. "Für die Welt der Zwölf!" Ich erhob für einen kurzen Moment die prunkvolle Klinge und hackte allen Chafern, die sich mir nur in die Nähe wagten, ihren Kopf ab. Sie hatten es nicht verdient, zu leben. Wer anderen das Leben raubt, hatte es selbst nicht verdient. Doch der Ritt verlangsamte sich irgendwie, und alles rund um mich wurde weiß, bis Blade stehen blieb. Eine gewaltige Gestalt erhob sich vor mir, der Schatten den diese warf schien unendlich. Nach und nach füllten sich die Umrisse mit Farbe. Das was ich sah..es war unglaublich. Es war.. es war... es schien wie .. Nehra. Die Göttin unserer Welt erhob sich vor mir, und nur ich konnte sie vermutlich sehen:

"Darneth." "N-n-nehra? Ihr...wie könnt Ihr nur?! Alles was mir wichtig war, beinahe alles wurde mir geraubt! Wie konntet Ihr nur?" Nehras Blick änderte sich nicht. Sie hatte ihren ruhigen Blick wohl in ihrem blauen Blut. "Darneth, ich verstehe Eure Wut, und dass Ihr dies alles sehr bedauert, doch kann ich nichts für dies Unheil. Ich bin zwar Eure Göttin, doch lebt und treibt hier unten alles von selbst. Und Ihr werdet dies auch überstehen." Doch das, was sie dann zu mir sagte, verstand ich nicht mehr... es war eine für mich fremde Sprache: "Wisst Ihr, Darneth? Wie die damalige Welt zu sagen pflegte: Aikhria a ithrem, si crikhia a lithem." Für einen kurzen Moment schloss ich aus Verwirrung meine Augen, und alles so wie es war, befand sich wieder neben mir. Leute die endlos gegen Chafer kämpften, die kein Ende fanden, Tote nebenher liegen und Mik neben mir. Ich wollte nicht, dass ihm desweiteren etwas passierte, und schützte ihn mit einem gezielten Zauberspruch solang er es nötig hatte. Hatte ich mir das alles nur eingebildet, was vor wenigen Minuten geschehen war? Was hatte es mit diesen seltsamen Wörtern auf sich? Ich musste es herausfinden, und zwar so schnell es ging. Doch zuerst musste der Kampf beendet werden. Aus mir ertönte ein Kampfschrei und ich fing an, nach und nach erneut alles niederzumetzeln. Darklin starrte mich fragend an, was wohl passiert sei, doch war ich keinen Blick mehr auf sie, und hörte nicht auf, weiter zuzuschlagen, bis sie mir schließlich half und die anderen Todesritter mit anpackten.

__________

Stunden waren vermutlich schon vergangen, und wenige waren noch übrig, von beider Seiten allerdings. Blut verschlang beinahe die gesamte Welt, und Knochen dekorierten dies. Es war ein grauenvoller Anblick, doch konnte man es nicht mehr ändern. Kein Xelor der Welt hätte das Unheil ungeschehen machen können. Bis die letzten Überlebenden schlussendlich alle Chafer besiegt hatten. Doch überstanden auch nicht alle Todesritter. Ich, Darklin und Luthor überstanden das Unheil. Doch gerade, als ich den zerkratzten Helm abnehmen wollte, zeigte sich uns allen etwas unglaubliches. Der Umriss verriet in der Wolkendecke, dass es zumindest ein Chafer war. Und er war gewaltig ausgerüstet. Vielleicht ihr Anführer? Er sah kaum anders als die Anderen aus, als er sich uns näherte, bis auf die Tatsache, dass er wohl besser ausgerüstet und bewaffnet als diese waren. Die Klinge, sie war wunderschön, geziert mit Schnörkeln und einem Griff, der mit einem Totenkopf geschmückt war. Unheimlich, aber wundervoll. Bis er damit zuschlug. Ich schrak auf, als plötlich etwas an meiner Rüstung hinten klopfte. Blade drehte sich mit mir um, und Vip und Search standen hinter mir. Sie lächelten mich an, und deuteten auf das riesige Ungeheuer. Darklin machte sich bereits unsichtbar, um einen Scheinangriff von hinten zu starten, Luthor hielt ihn fest, damit er uns nicht zu nahe kam und Darklin nicht wegrannte. Und ich war für Schaden und Heilung zuständig. Als ich auf einmal sah, dass etwas kleines, beinahe unsichtbares am Boden vor dem Chafer lag, wusste ich, dass Darklin soweit war. Darklin schubste ihn vor in die Falle, und einer seiner Arme wurde weggesprengt. Luthor verankerte ihn fest am Boden, sodass ich ihn mit meiner Zauberkraft aussaugen konnte. Jeder Schlag fügte mir mehr Kraft hinzu, bis Darklin ihm schlussendlich die Rest gab, kurz bevor er sie erwischt hätte. Doch streifte seine Klinge sie an ihrer Stirn, und sie blutete. Es hatte den Helm komplett zerstört, und wir nahmen ihn gewaltsam ab, bis wir besser zur Blutwunde kamen. Ich riss mir etwas von dem Kleiderfetzen meines Oberteils, das ich unter dem festen Brustpanzer trug ab, und band es um ihre Stirn. Es war kalt ohne die dicke Rüstung, fiel mir auf, doch hätte sich dies schnell geändert. Jetzt musste ich nur noch Mik wieder auf die Beine helfen....denn das Schlimmste hatten wir wohl überstanden, wie mir schien. Und da kam mir eine Idee mit dem leeren Buch....
Ende Kapitel V

Kapitel VI : Aikhria a ithrem, si crikhia a lithem

Kurz bevor ich noch mit Blade wegreiten wollte, fiel mir ein, dass Mik noch irgendwo am Rande des Schattenwaldes lag. Also trabte ich mit Blade am gesamten damaligen Schattenwald vorbei durch das ganze Blut, dass die Erde nach und nach aufsaugte, bis ich Mik endlich wieder sah. Er lag noch immer genauso da, wie ich ihn aufgefunden hatte, und wollte ihm helfen. Gut dass Blade viel Platz auf ihrem Rücken hatte. So stieg ich kurz von ihr ab und hob Mik auf. Er war ziemlich leicht kam mir so vor. Auch wenn das vielleicht nur an der Rüstung lag. Vorsichtig setzte ich ihn hinter mich und schlang seine Arme über meinen Hals, sodass er nicht hinunterfiel. Ich wusste nicht, wohin ich Mik bringen sollte, also suchte ich erst mal Kanji auf und fragte ihn, was er nun vorhatte. Doch war wohl wieder möglich, dass dieser sich überall rumtreibt, nach dem, was passiert war. Doch vermutete ich, dass er sich irgendwo in der Nähe des Geheimtunnels von Brâkmar befand, und ritt los. Blade wusste den Weg genauestens, sie war perfekt gerüstet und kannte alle Wege. Und das war gut, nachdem ich nichts sehen wollte, nachdem hier so viel Unheil angerichtet wurde. Mit jedem einzelnen Schritt, den Blade machte, hörte man das Klatschen von Blut am Boden, das durch diese Chafer vergossen wurde. Ich wollte es nicht mehr hören, sondern nur noch dass alles wieder gut wird. Der Schlaf holte mich innerhalb kürztester Zeit ein und wurde kurz darauf durch das ätzend, quietschende Geräusch des Truters geweckt. Direkt am Eingang des Tunnels von Brâkmar saß ein kleiner Eniripsa, grüne Flügel. Es konnte nur Kanji sein, der hier vor sich hinsaß. Mit einem verwunderten Blick starrte ich auf ihn und neigte den Kopf leicht nach links. "W-w-was machst du denn hier?" Er warf einen Blick nach oben, bis ich von Blade abstieg. Sein Blick verfolgte mich und ich setzte mich neben ihn. Der Umhang der mir gegeben worden war, war mitlerweile blutverschmiert und zerrissen. "Ich? Das sollte eigentlich ich dich fragen, Kanji. Ich meine.. wir haben hier um unser Leben gekämpft, und ob es vorbei ist weiß ich nicht. Aber.. könntest du Mik versorgen?" Ich zerrte ihn von Blade runter und legte ihn vorsichtig zu Boden: "Als er gerade vom Kampf verschwinden wollte, wurde er heimtückisch angegriffen, doch muss ich momentan etwas herausfinden." "Herausfinden? Was denn?" Ich wollte nicht mit ihm darüber reden, und antworte einfach: "Ach.. ist nichts sonderlich aufregendes. Vielleicht sage ich es dir ja, wenn ich mal Zeit dafür finde." Er nickte und verschwand mit Mik irgendwo im Tunnel.

Während der Schatten die Beiden verschlang, schritt ich zu Blade und sprang auf den gerüsteten Truter. Sie gab wieder diesen hässlichen, quietschenden Laut von sich, und ritt los. Warum ich nicht nach Brâkmar ritt, um etwas über diese seltsamen Worte herauszufinden, war mir nicht klar. Doch schienen mir die Bonta-Ruinen wohlbefundener. Beide Städte waren vollkommen zerstört, und ich konnte schon froh sein, wenn ich irgendwo noch etwas fand. Meine Augen schienen gezwungen, offen zu bleiben, und das Unheil zu betrachten. Ich atmete während des Reitens tief ein und aus, um mir etwas Ablenkung für all dies hier zu verschaffen, wollte nurnoch auf den Atem hören, und alles Andere ausblenden. Es funktionierte - die Ruhe umfasste mich, und band einen Schutzschild, der alles Gefährliche und Grausame ausbledete um mich. Bis ich zumindest bemerkte, dass meine Füße sich im Wasser befanden. Das Wasser war eiskalt und Blade mitten darin. Das war Sufokia. Wir rannten auf dem Dach meines Hauses, und meinem Eigentum, welches ich noch alles retten musste. Doch erleichterte mich, dass das Gras das gesamte überbleibende Wasser aufsaugte, sodass man reiten konnte, es aber irsinnig feucht war. Vielleicht konnte man ja im Boden versinken. Ich wollte einen Blick auf den Himmel werfen, der wohl nicht mehr existierte. Alles war immer noch pechschwarz, was auch die furchtbare Sicht erklärte. Dracotruter hatten glücklicherweise die Fähigkeit, dass ihre Augen Licht von sich geben konnten, sodass der Truter und man selbst im Dunkeln sehen konnte. Meine Gedanken waren bei der Vorstellung verschwommen, niewieder Tageslicht zu sehen. In der Dunkelheit konnte nichts mehr leben, nicht ein mal wir Leute selbst. Es würde eine Weltausrottung bedeuten. Andererseits könnten wir auch eine Fähigkeit entwickeln, im Dunkeln zu sehen. Immerhin blitzten meine Augen knallrot, sodass man mich immer erkannte.

Und bis all diese Gedanken dann schlussendlich verschwanden, war ich schon beinahe an den Ruinen, die sich als Bonta zeigten. Tote Wachen überall, und niemand konnte etwas dagegen tun. Lebten Amayro und Oto Mustam noch? Ich schnappte tief nach Luft, als würde ich keine mehr bekommen, und atmete kräftig aus. Mit jedem Trab den Blade wagte, hörte man, wie Steine irgendwo herunterfielen oder rollten. Das Geräusch, wenn Stein auf Stein traf, dieses seltsame Bröckeln. Und bei diesem Gedanken wandte ich meinen Kopf erneut nach oben. Einer der zwei großen Türme hatte überstanden, war aber kurz davor, umzukippen. "Blade! Renn!" Sie gehorchte mir auf das Wort und rannte so schnell es ging, bis hinter uns schlussendlich der große Turm umstürzte. Der Staub, der dadurch enstand, holte mich ein, und brachte mich zum Husten. Staub mochte ich noch nie, und ließ Blade, weil ihr dieser nichts ausmachte, weiterreiten. Bis wir endlich an einem kleinen halb zerstörten Haus ankamen, vor dem sich allen Ernstes noch eine Person befand. Es war wohl ein Iop, der Umrandung zufolge. Seine Flügel waren gewaltig, vermutlich hatte er diese schon lang, denn schmutzig waren sie auch, obwohl das jetzt relativ egal war. "Ehm, hallo. Mein Name ist Darneth, und ich suche ein Buch, das mir Antworten zu meiner Frage verschafft. Denn hörte ich einst von solch seltsamen Wörtern, die mir Fremd waren, wisst Ihr vielleicht, was sie bedeuten? Aikhria a ithrem, si crikhia a lithem. Wisst Ihr etwas darüber?" Der Iop starrte mich fragwürdig an: "Es... sie sind Darneth? W-w-warten Sie. Ich habe hier ein Buch... vielleicht hilft ihnen das weiter. Es sind sämtliche alte Sprachen und die Bedeutungen der Wörter darin aufgelistet." Er drückte mir das Buch in die Hände und verneigte sich. Daraufhin legte er sich auf den Boden und schloss die Augen. Noch etwas verwundert blickte ich ihn an, und begann in dem Buch zu stöbern.

__________

"Aikhria a ithem, si crikhia a lithem. Die Sprache der Astranen, einem damaligen Volke der Welt der Zwölf, war völlig ausgestorben. Doch blieb ihnen dieser Satz. Eine Bedeutung für diesen Satz gibt es nicht. Nicht in der Sprache, wie sie seit der Zerstörung des Dorfes gesprochen wurde. So war jeder darauf eingestellt, das Rätsel um diesen Satz zu lüften, doch blieben alle wagemutigen Abenteurer, die diesen Schritt wagten, bisher verschollen und tauchten nie wieder auf." Ich hätte das Buch vor Wut am liebsten zerrissen, doch wusste ich, dass manchmal Ruhe angebrachter war. Verschollen waren die Leute, die es wagten, das Geheimnis zu lüften, bisher also. Für mich wurde es Zeit, dies zu ändern, und dem Satz auf die Schliche zu kommen. Aber wo musste ich suchen? Die Welt war groß geworden, und die Sache somit erschwert. Doch war aufgeben eine Sache, die für mich nicht in Frage kam. Also klappte ich das Buch zu, und packte es neben das immernoch Leere in die Tasche. Einen leichten Klaps hatte ich Blade verpasst, und sie ritt los. In die weite Ferne, um herauszufinden, was es mit den Astranen und den merkwürdigen Worten auf sich hatte. Um der Welt ein Rätsel zu lösen, verschwand ich im Schatten dieser grausam gewordenen Welt.

Ende Kapitel VI

Kapitel VII : Unter dem Chaos

Es wollte nicht weggehen, das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Das alles schien mir nicht vorbei. Auch wenn die Logik auch darin erschien, dass der Anblick dieser Welt nicht schöner wurde, oder die Wolkendecke sich verzog, doch lag es nicht daran. Ich fühlte mich leer. Als wäre in meinem Kopf oder in mir garnichts. Wie eine leere Verpackung, die sich einfach dahintreiben ließ, von ihrem Schicksal. Ein hasserfülltes, verdorbenes kleines Schicksal, das nur darauf hinausging, einen in den Tod zu reißen. Und es wollte nicht weggehen, dieses Gefühl. Genausowenig wie dieses Ödland, das vollkommen ausgerottet war. Alles grau, nichts wuchs irgendwo, einige Berge, die ihre leeren Seiten zeigten, ein paar modernde Leichen, und nichts wollte davon auch nur ein klein wenig weniger werden. Alles weigerte sich, zu wachsen, aus vermodern wird modern, und es schien nicht weniger zu werden. Tiere gab es keine mehr. Keine Piepmätze, Ouginaks, Kanigrous. Man fand sie einfach nicht mehr. Totenstille einfach. Man blieb stehen und hörte garnichts, außer hin und wieder dem sanften Wehen des Windes. Doch dieser zeigte sich kaum noch, und wehte bestenfalls ein wenig Staub in der Luft herum. Niemand war da, außer mir. Niemand. Niemand in dieser Nähe, alleine in diese Öde geraten, und das nur, weil ich nicht sehen wollte, was mich erwartete. Nun wusste ich es also doch, aber hatte ich mich verlaufen. Man konnte einfach nicht mehr zuordnen, wo was war. Vielleicht war ich ja in Bonta, vielleicht im Sidimot-Gebiet. Möglicherweise in den Ebenen von Cania. Jetzt musste es raus. Ich schrie, ich schrie mir die Seele aus meinem kleinen Leib, und wollte nicht mehr aufhören. Zumindest, bis es mir langsam an Luft mangelte. Ich schien meine Augen unbewusst nach oben zu drehen, und hörte das laute Echo wieder zu mir zurückkommen. Ganz oft. Bis es leiser und leiser wurde.. ich zu Boden ging.. und mir der Helm hinunterfiel..

__________

...Ich schien aufgewacht zu sein, zumindest gab mir etwas mehr oder weniger das Gefühl. Vielleicht bildete ich mir alles aber auch nur ein. Doch wurde mir diese Frage geklärt, als sich der graue Nebel vor mir löste. Es schien alles irreal, obwohl... was war auf dieser Welt noch nicht so gewesen? Plötzlich bemerkte ich, dass ich kein Bisschen der Rüstung, die mir gegeben wurde, mehr hatte. Wo war sie hin? War ich wieder normal? War alles wieder normal? Langsam machte sich mir alles sichtbar, und die Stimmen junger Ecaflips ertönten. Sie waren nicht traurig, eher fröhlich, und spielten gemeinsam mit anderen Iops, Osamodas und vielen anderen Fressball, auf der wundervollen grünen Wiese, die von ein paar Bäumen geziert wurde. Ein paar Zuschauer, vermutlicher deren Eltern, die sich am Spaß ihrer Kinder erfreuten. Ich musste verrückt geworden sein, um mir sowas einzubilden. Also schritt ich vor, bis zu einem der erwachsenen Ecaflips, und fragte ihn, wie lange der Zustand dieser Welt schon so glücklich gewesen sei. "Bitte was? Das alles hier war immer schon so! Bist du vielleicht krank? Ich könnte dir ja Medizin geben." Oh mein Gott. Ich starrte den Mann komisch an, und wendete mich langsam von ihm ab. Komischer Kauz. Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und schüttelte den Kopf. Ich öffnete die Augen wieder und konnte ihnen nicht trauen. Da saß Mik, unverwechselbar Mik. Mehrere Male blinzelte ich, um mich zu versichern, dass ich nicht wahnsinnig geworden war: "Mik! Mik!" Vor lauter Freude, dass es ihm gut ging, sprang ich ihn an, und fragte ihn selbiges wie den Ecaflip von vorher. "F-f-f-feechen? Du bist doch.. das gibt es nicht.." Das wurde immer verrückter: "Was ist denn mit mir?" "Naja du... du bist doch tot! Du hast mich gerettet, weil meine Flügel den Geist aufgegeben hatten. Du bist die Klippe hinunter zu mir gesprungen und hast mich mit allerletzter Kraft nach oben geflogen und hingebracht. Als du dich an der Kante halten wolltest bist du hinuntergestürzt. Wir haben doch gesehen, dass du tot bist! Ich muss echt verrückt sein.." Also wenn hier jemand wirklich verrückt ist, dann ich! Nicht er! "Bitte? Ich bin hier die Verrückte! Die Welt hier kann es nicht geben! Ein Mitternachtskreuzzug überrannte unsere Welt, und dich auch! Du wärst beinahe gestorben, ich weiß nicht mal wie es dir jetzt geht! Ich bin total lebendig, mir geht es wunderbar. Ich.. ich bin Darneth!" Und ich bin dumm. Denn mich hatte das Gefühl eingeholt, das jetzt lieber nicht zu sagen. Er starrte mich an als hätte ich ihn umgebracht.

"Feechen?! Weißt du wer Darneth ist?!" Ja, ich. Zumindest in der "Welt", die ich kannte. Ich starrte ihn mit einem verwirrten Gesicht an, und antwortete: "Mehr oder weniger. Wer ist das denn bei "euch"?" Irgendwas machte ich falsch. Er schien irrsinnig wütend zu sein. Vielleicht wegen dem was ich gesagt hatte, vielleicht grundsätzlich. Das wusste ich nicht. "Darneth ist eine der gefürchtetsten Personen der gesamten Welt.. sie herrscht über das Reich unter der Erde, das jederzeit über uns alle herfallen könnte! Eine.. eine Welt, die Dunkelheit über uns bringt. Eine zweite Welt, die sich unter uns eingenistet hat. Eine Armee." "Mitternachtskr..-" Er schlug mich und sagte mir, ich sollte hier nicht einfach solche Wörter sagen. Aber musste man mich deswegen schlagen? Als würde er mich umbringen wollten, packte er meinen Unterarm und zog mich in eine kleine Hütte. Knarrende Dielen, und der Wind zog durch das halb kaputte Dach: "Du! Sag sowas nie wieder in der Öffentlichkeit! Der... der...." er begann zu flüstern : "Mitternachtskreuzzug... das gab es zuletzt vor etlichen Jahren vor unserer Zeit.. Die Gefahr besteht, dass Darneth ihre Armee fertig zusammenstellt und uns dann angreift." "Okay Mik, aber jetzt beantworte mir eine Frage: Wieso greift sie euch an? Pure Bosheit kann es nicht sein. Das muss einen Grund haben." Er stampfte beängstigend stark gegen eine der Holzdielen am Boden, sodass sie auf der einen Seite vom Boden sprang. Aus der Diele nahm er ein Buch und seufzte: "Nimm und lies das.. Dann brauch ich es dir nicht erklären." So schlimm konnte es doch nicht gewesen sein. Einen etwas frustrierten Blick warf ich ihm zu, näherte mich ihm und küsste ihn auf die rechte Wange: "Hmh... danke." Unsicher, aber fast ein bisschen freundlich sah er zurück, und alles rund um mich verdunkelte sich. Ich wusste nicht, ob ich die Augen geschlossen hatte, oder ob sie offen waren, denn es war alles pechschwarz. Mehrmals rieb ich sie mir mit der linken Hand, weil die Rechte das Buch trug, bis ich endlich wieder etwas sah.

Fortführung in weiterem Post aufgrund der Länge des Beitrages


Zuletzt von Hilfeechen/Darneth am Fr Jul 16, 2010 11:22 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  Many Do Jul 15, 2010 12:48 pm

zu faul zum lesen ._. ich machs iwann später... hab auchma ne geschichte angefangen, die is noch auf meinem verschrotteten pc und nem forum dass glaube nichmehr existiert-.-
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Beitrag  Venia Do Jul 15, 2010 12:50 pm

Da hilft nur eines : nochmal schreiben. xD
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Beitrag  Venia Fr Jul 16, 2010 11:23 am

Fortführung Kapitel VII : Unter dem Chaos

Ich war wieder in diesem Ödland. Der graue Boden, der graue Himmel, etwas Erde, die Ruinen, Nebel. Und hielt das Buch in meiner Hand. Ein gezierter, weinroter Umschlag, das Buch schien alt, und voller Weisheit. Verzweifelt hatte ich es nun in meine beiden Hände genommen, und starrte es an. Aufmachen konnte ich es nicht, es lag nicht in meiner Macht, meiner Meinung nach zumindest. Tausende Gedanken schossen mir durch den Kopf, ob der Inhalt des Buches wirklich der Wahrheit entsprach, wie die Handschrift der damaligen Zeit wohl war, wer dieses Buch geschrieben hatte. Ich schüttelte meinen Kopf und wandte meinen Blick von dem beeindruckenden Werk ab. Wie erträumt, war auch hier bis auf einen Umhang, ein Stirnband und meine sonstigen Gewänder alles weg. Die wertvolle Rüstung, alles, nur das, was weg sollte, nicht. Wie ging es Mik? Wann erholt sich die Welt? Wird sie sich jemals erholen? Ich schnappte eifrig nach Luft und atmete wieder aus. Wer war Darneth, wenn nicht ich? War ich Darneth, und hatte die Welt unbewusst ins Verderben gestürzt? Ich schritt vor, durch die Welt, auf welcher sich alles gleich sah. Beinahe überall war der Rauch der gelöschten Feuer noch zu sehen, und ließ die Atmosphäre nicht netter gestaltet werden. Ich schloss meine Augen und ging weiter, ahnungslos wohin es mich führte, vertraute ich dem Schicksal, das mich so lahm legte. Vielleicht hatte es doch noch etwas Gutes für mich übrig gehabt. Es wurde immer anstrengender, ich ging bergauf, aber wo hin? Der Wind.. er zischte mir durch das Haar, ein unangenehmes Gefühl zu solch einem Zeitpunkt. Und dann entschloss ich mich, meine Augen zu öffnen. Langsam, und erkannte nach und nach, dass ich auf der Spitze von einem der großen Berge der Ebenen von Cania stand, mit Ausblick auf die von Dunkelheit umschlungene Insel von Otomai. Der Stumpf des Stammbaumstammes, der Baum, der an der anderen Seite der Insel lag, er war einfach gewaltig. Man konnte ihn trotz des Nebels problemlos erkennen. Es war einfach unverständlich, wie Bosheit so viel Kraft hatte, und alles zerstörte. Gerade doch, als ich meinen Kopf nach unten fallen ließ, fiel mir auf, dass ich grau war. Seltsame grauweiße Haut, mein Oberteil und mein Rock, grau. Meine Haare weiß. Mein Gesicht konnte ich nicht sehen. Also streckte ich die Arme aus, flog ein Stück und ließ mich schlussendlich in das vergraute Wasser fallen.

Im Tauchen waren Eniripsas nicht gut. So ich auch nicht. Aber das Wasser war nur an der Oberfläche so heruntergekommen. Unterwasser war die Welt wunderschön, und man konnte alles erkennen. Ich erinnerte mich an den seltsamen, spiegelnden Splitter, den ich bei einem Absturz erkannte. Man konnte sich darin sehen, und meine Neugier stieg, ob mein Gesicht genauso aussah, wie der Rest von mir. Allerdings konnte ich nicht glauben, was ich sah, als ich diesen gewaltigen Splitter im Wasser sah, und mich darin erkannte. Es kroch mir kalt über den Rücken. Ich war weiß, die Haare konnte ich nun komplett sehen, weiß, und meine Augen seltsam dunkelrot. War ich doch so böse geworden, dass ich die Darneth der anderen Welt hätte sein können? Ich tauchte auf, und begann zu weinen, aus Trauer, was mit mir geschehen war, was mit der Welt passierte, was mit der anderen passieren wird. Einfach wegen allem. Ich konnte es nicht mehr ertragen, dieses Desaster. Blindlings rannte ich drauf los, in der Hoffnung dass meine Orientierung dank des Ufers mich nicht im Stich ließ, und rannte in Richtung Ruinen von Brâkmar. Wenige Personen fand ich auf, auf dem Weg zu den Ruinen, sie waren normal, nur schmutzig. Ich schien als Einzige getroffen worden zu sein. Von etwas, das mir nicht bekannt war. Sie starrten mich an, als wäre ich eine Tote, die auferstanden wäre, als wäre ich nicht von dieser Welt. So wurde ich schneller und schneller, doch holte meine Unsicherheit mich ein, wie ein dunkler Schatten, der mich auf ewig verfolgte. Bis zu Kanji und Mik. Kanji fragte mich, was mit mir passiert sei, und warf ihm einen verzweifelten Blick zu: "Ich.. ich weiß es nicht. Es kam einfach über mich, ich hatte es nicht einmal bemerkt. Aber sag: wie geht es Mik?" "Er wird langsam, aber das mit dem Wechsel deiner Augenfarbe und dir grundsätzlich finde ich, tut mir Leid, beängstigend. Es ist nicht normal, das so etwas einfach passiert. Und bisher passierte so etwas auch nicht... da bin ich ratlos." Gut, Mik ging es also besser, er würde wieder werden, doch was war mit mir? Hatte mich meine Bosheit besiegt? Schlussendlich beschloss ich, das zum Glück magisch geschützte Buch, das somit nicht nass wurde, aufzuklappen, und zu lesen.

Ende Kapitel VII
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Beitrag  Metal-Black Mo Jul 19, 2010 12:49 pm

Wow zu viel muhe xDD

*Vorbeugen* RESPEKT Very Happy

die geschichte hat mir echt gefallen Razz
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Beitrag  Venia Mo Jul 19, 2010 12:54 pm

Danke ^^ ich schreib sowieso grad am nächsten Kapitel Razz
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